Was ist Jobsharing?
Jobsharing ist nicht Teilzeitarbeit. Teilzeitarbeit ist ein reduziertes Arbeitspensum im Verhältnis zur Wochenarbeitszeit. Jobsharing ist die Arbeitsplatzteilung unter Personen, welche sich die Arbeitszeit flexibel einteilen. Durch die Zeitsouveränität und enge Zusammenarbeit als Team, wird eine ganz andere Arbeitsweise möglich.
Im Unterschied zum klassischen Teilzeitmodell, bei dem man nach seinem freien Tag die Mailbox vielfach überfüllt antrifft, ist beim Jobsharing durch den Tandem-Partner bereits weitergearbeitet worden.
Welche Jobsharing Formen gibt es?
Pairing “Hybrid”: Ideal für Personen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen zur gegenseitigen Ergänzung.
Pairing “Rein/Pure”: Ideal für Personen mit gleicher Erfahrung und Kompetenzen bei gänzlicher Austauschbarkeit und Kontinuität sämtlicher Aufgaben.
Splitting: Ideal für Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Qualifikationen. Es dient der zeitlichen Aufteilung eines Arbeitsplatzes in zwei unabhängige Teilzeitarbeitsplätze.
Kader-Jobsharing: Ideal für Personen, die im Top Management ein partnerschaftliches Führungsmodell wollen.
für Frauen
Jobsharing richtet sich weder nach einem bestimmten Berufszweig noch eignet es sich nur für eine bestimmte Altersgruppe oder eine bestimmte Hierarchiestufe. Jobsharing ist für „jederfrau“, egal welcher Branche, Hierarchiestufe oder welchen Alters.
Für Mütter ist der Faktor “Zeit” ausschlaggebend, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Daher entscheiden sich viele Mütter für ein reduziertes Pensum. Ein reduziertes Pensum muss aber nicht zwingend eine klassische Teilzeitstelle sein, denn Jobsharing bietet viel mehr als Teilzeit.
Starten Sie mit Jobsharing – drei Gründe
- Sie müssen nicht suchen, Sie können Ihre jetzige Stelle behalten und in ein Jobsharing-Arbeitsmodell umwandeln!
- Jobsharing ist attraktiver als Teilzeit! Gute Teilzeitstellen sind bekanntlich rar. Suchen Sie einen Jobsharing-Partner und bewerben Sie sich gemeinsam auf Vollzeitstellen. Sie erreichen dadurch eine höhere Treffer-Quote bei der Stellen-Suche (Vollzeitstellensuche).
- Wiedereinstieg mit Jobsharing: Die eigene Stelle kann behalten werden und wird nach dem Mutterschaftsurlaub in ein Jobsharing-Modell umgewandelt. Ihre anspruchsvolle Stelle/ Führungsposition wird im Teilzeitpensum möglich; Mehr Flexibilität dank einem Jobsharing-Partner.
Für Unternehmen
Der Fachkräftemangel ist eine Realität. Während in der Medizinbranche das Modell Jobsharing längst als eine Lösung gegen den Fachkräftemangel etabliert ist, sind andere Branchen erst auf dem Weg dazu. Unternehmen merken den Imagegewinn mit dem Angebot von flexiblen Arbeitsmodellen.
Jobsharing, eine Lösung gegen den Fachkräftemangel – 4 Gründe
Neue Zielgruppen gewinnen z.B. akademisch gut ausgebildete Mütter, die sich nach einem Mutterschaftsurlaub wieder eingliedern wollen.
Bessere Mitarbeiterbindung (employee retention): z.B. für Mitarbeiter/innen, die ihr Arbeitspensums ohne Jobwechsel reduzieren wollen; oder für Fachpersonen, welche neue Anforderungen nur noch teils erfüllen, aber ein grosses Fachwissen haben (Skills Shifting).
Employer Branding: Wer die „Besten der Besten“ für sich gewinnen möchte, muss durch ein professionelles Employer Branding punkten. Top-Talente können auswählen, wo sie arbeiten wollen und sie wählen hauptsächlich Firmen, die ihnen eine gute Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ermöglichen.
Abfederung der Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation: Führungspersonen einen langsamen Ausstieg aus dem Erwerbsleben ermöglichen (ohne Stellenverlust), zeitgleich junge gut ausgebildete Mitarbeiter integrieren. Diese profitieren vom Insiderwissen und es findet ein automatischer Wissenstransfer statt.