Ergonomisches Arbeiten ist wichtig für die Gesundheit

6 TIPPS FÜR GESUNDES ARBEITEN AM SCHREIBTISCH

Der menschliche Körper ist im Grunde nicht dafür gemacht, acht Stunden pro Tag vor einem flackernden Bildschirm zu sitzen. Wir geben ein paar Tipps, wie Sie unter anderem Rückenschmerzen, Stress oder trockenen Augen vorbeugen können.

Der Rücken zwackt, der Nacken ist verspannt und der Stresspegel zu hoch. So geht es so manchen «Schreibtischockerinnen». Auch die Zahlen sprechen für sich: Gemäss einer repräsentativen Befragung zu Rückenschmerzen und Verspannungen der Rheumaliga Schweiz hatten 88 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen oder Verspannungen. 50 Prozent leiden sogar mehrmals pro Woche bis mehrmals pro Monat an Rückenbeschwerden.

Doch nicht nur der Bewegungsapparat, sondern auch ein entspannter Kopf tragen massgebend zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie Ihren Arbeitsalltag gesünder gestalten können.

Bewegung nicht vernachlässigen

Ihre Bandscheiben leben von Bewegung. Diese kommt vor allem bei Büroarbeiten oftmals zu kurz. Versuchen Sie, regelmässig kleine Bewegungspausen einzubauen. Nur schon kleine Veränderungen wie zum Beispiel öfters auf den Fahrstuhl zu verzichten oder die etwas weiter entferntere Toilette zu benutzen können helfen, körperlich fit zu bleiben.

Versuchen Sie, nicht länger als 40 Minuten ohne Unterbrechung in derselben Position zu verharren. Gerade Zoom- oder Teams-Meetings eignen sich ideal, um im Stehen abgehalten zu werden. Gerade für das Homeoffice Setup erfreuen sich kleine Laufbänder für unter dem Stehpult immer grösserer Beliebtheit. Diese ermöglichen es, solchen Sitzungen auch in einem gemütlichen Gehschritt beizuwohnen.

Richtige Büroausstattung wählen

Ein bequemer Schreibtischstuhl ist das A und O für Ihren Arbeitsplatz. Er sollte möglichst viele Einstellungsmöglichkeiten haben, um sich optimal an seine Nutzerin anpassen zu können. Empfehlenswert ist eine ergonomische – also eine sich an die natürliche Form des Rückens anpassende – Form.

Ein nächster wichtiger Punkt ist der Schreibtisch. Auch dieser ist im besten Fall so flexibel wie möglich, um sich Ihren individuellen Bedingungen anzupassen. Wenn Sie auch im Stehen arbeiten können, bringt das umso mehr Abwechslung in den Alltag.

Augen entlasten

Acht Stunden pro Tag in den Bildschirm zu starren, kann die Augen reizen. Das Sehen auf kurze Entfernung über einen so langen Zeitraum ist belastend für das Sehorgan und ermüdet die Augenmuskeln. Das hat zur Folge, dass wir weniger Blinzeln, was unsere Augen wiederum austrocknet.

Versuchen Sie, mindestens alle 30 bis 45 Minuten vom Bildschirm aufzuschauen und für etwa 20 Sekunden in die Ferne zu sehen. Ein weiterer Tipp ist, die Farbtemperatur Ihres Bildschirms im gelb-grünen Bereich zu wählen, da blaue Farben das Auge stärker ermüden.

Ernährung stärkt von innen

Sie springen des Öfteren von einem Meeting zum nächsten und kommen gar nicht dazu, sich ein entspanntes Mittagessen zu gönnen?

Eine ausgewogene Ernährung trägt massgebend zu Ihrem Wohlbefinden sowohl am Arbeitsplatz als auch fernab des Büros bei.

Wenn Sie nach der Mittagspause schnell in ein Energieloch fallen, orientieren Sie sich zu dieser Tageszeit vielleicht eher an leichteren Mahlzeiten. Gesunde Snacks wie Nüsse oder eine Frucht für zwischendurch können zudem die Konzentration aufrechterhalten und Heisshunger vorbeugen.

Mentale Arbeitsbelastung ausgleichen

Stress wird in der Arbeitswelt immer mehr zur Belastung. 2017 litten gemäss Bundesamt für Statistik 21 Prozent der Erwerbstätigen an ihrem Arbeitsplatz sehr oft unter Stress. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der gestressten Personen fühlen sich bei der Arbeit emotional erschöpft und weisen folglich ein höheres Burn-out-Risiko auf.

Sind die Rahmenbedingungen Ihres Jobs die Hauptursache für Ihre Anspannung? Oder kommt der Grossteil des Stresses vielleicht vom eigenen Perfektionismus? Begeben Sie sich auf Ursachenforschung. Liegt dem Stress ersteres zugrunde, kann sich ein Gespräch mit Vorgesetzten oder dem Team lohnen, um für Entlastung zu sorgen. Achtsamkeitsübungen können in jedem Fall helfen, Stress zu reduzieren. Auch Sport kann helfen: Durch die Freisetzung der stimmungsaufhellenden und stressabbauenden Botenstoffen Endorphin und Serotonin fühlen wir uns nach einem Workout entspannter.

Erholsamer Schlaf als Fundament für gute Gesundheit

«Schlaf ist die wirksamste Massnahme, die wir ergreifen können, um unser Gehirn und unseren Körper jeden Tag wieder auf Vordermann zu bringen – Mutter Naturs bisher bester Versuch, dem Tod entgegenzuwirken», schreibt Matthew Walker in «Das grosse Buch vom Schlaf».

Die Macht eines gesunden Schlafes wird viel zu oft unterschätzt. Unser Gehirn verarbeitet nicht nur die Eindrücke des Tages, auch unsere Abwehrkräfte werden gestärkt, Stoffwechselabbauprodukte werden abtransportiert und unsere Zellerneuerung wird angekurbelt.

Schlafentzug kann zu einer Vielzahl an Problemen führen. Dazu gehören eine verminderte Konzentrations- sowie Problemlösungsfähigkeit, was sich beides im Arbeitsalltag bemerkbar macht. Stress kann sich wiederum negativ auf das Schlafverhalten auswirken. Es ist in jedem Fall zu empfehlen, einen erholsamen Schlaf zu priorisieren.