KARRIERE-PUSH HOMEOFFICE? DIESE CHANCEN BRINGT DIE ARBEIT VON ZU HAUSE

Homeoffice macht die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben einfacher. Zu diesem Schluss kommen mehrere Umfragen. Doch vor allem für Frauen kann Homeoffice auch zum Karriere-Sprungbrett werden.

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ist Homeoffice kein englisches Fremdwort mehr, sondern für viele Schweizerinnen und Schweizer Teil des Arbeitsalltags. Der Anteil der Beschäftigten, die von zu Hause arbeiten, hat sich in einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte Schweiz in dieser Zeit gar verdoppelt.

Es ist davon auszugehen, dass der Trend noch eine Weile bleiben, oder sich je nach Möglichkeit längerfristig etablieren wird. Ganz zurecht, denn Homeoffice bringt gerade auch für Frauen so einige Vorteile mit sich.

Konzentration und Kreativität dank Heimarbeit

Homeoffice erleichtert für viele die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Lange Arbeitswege fallen weg und die Zeit- und Arbeitsorganisation werden immer autonomer. In einer Umfrage des Forschungsunternehmens GFS Bern gab die Mehrheit der Befragten an, die Zeit, die sie ohne Arbeitsweg sparen, privat oder auch geschäftlich sinnvoll nutzen zu können.

Hinzu kommt, dass sich viele Arbeitnehmer zu Hause besser konzentrieren können und mehr Ruhe finden. Die Produktivität leidet also keineswegs: Im Gegenteil. Sie sei zu Hause gar höher als im Büro. 55 Prozent der Befragten gaben zudem an, bei ihrer Arbeit in den eigenen vier Wänden kreativer zu sein.

Mehr Entspannung im Alltag

Gerade für Frauen, die zu Hause nebst ihrer Berufstätigkeit noch die Rolle als Familienmanagerin einnehmen, kann die grössere Flexibilität mit mehr Komfort einherkommen. Allein das Wissen, dass man zum Beispiel bei einem Krippe-Ausfall zu Hause bleiben könnte, entspannt den Berufsalltag.

Karriere-Push dank Homeoffice? Auch das geht. Wie aus einer Studie der Hans Böckler Stiftung zu entnehmen ist, könne die Heimarbeit Frauen ermöglichen, ihre Erwerbsarbeit auszudehnen. Die deutlichsten Veränderungen würden sich bei den „Zuverdienerinnen“ zeigen. Also bei denjenigen Frauen, die nebst ihrer (oftmals Teilzeit-)Erwerbstätigkeit auch die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung tragen.

Die mobile Arbeit ermögliche es ihnen, ihre vertraglich vereinbarte Stundenzahl zu erhöhen. Dadurch könnte längerfristig gar die nach wie vor bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern verschmälert werden.

Individualität fördern mit Homeoffice

Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Die Umsetzung darf aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Kommunikation im Team sollte gut organisiert sein. Sie bildet die Rahmenbedingung für effizientes und selbstständiges Arbeiten. So muss das Büro auch nicht komplett abgeschafft, aber vielleicht anders genutzt werden. Als Möglichkeit, Dinge zu erledigen, die Präsenz erfordern oder aber auch, um den Teamgeist zu stärken. Dieser darf für ein gutes Arbeitsklima nicht zu kurz kommen.

Jedes Mitglied ist anders. Jeder hat seine eigenen Rhythmen, «Sweet Spots» und Bedürfnisse. Homeoffice kann dazu beitragen, diese Individualität zu fördern und damit nicht nur die berufliche Leistung, sondern auch das Arbeitserlebnis deutlich zu verbessern.